payactive

11/30/2021

Als regeneratives Fintech sind uns unsere Werte besonders wichtig.  

Dabei ist genau diese Orientierung an guten Werten nicht immer einfach durchzuhalten. Denn von Anfang steht payactive eigentlich immer im Spannungsfeld zwischen zwei Polen: Finanzen und gutem Impact für die Welt. Wir glauben, dass beide Welten viel integrierter gedacht werden müssen. Nicht zuletzt deshalb ist unsere Payment-Plattform auf der Idee aufgebaut, dass es für unsere Welt nur dann nachhaltigen Fortschritt geben kann, wenn wir alle gutes Handeln für den Planeten in unseren Alltag integrieren. Aber wir wissen auch, dass wir als Startup da nicht unbedingt typisch sind. “Zebra statt Einhorn” ist ein oft zitierter Satz, der nachhaltig und regenerativ handelnde Firmen wie payactive in Abgrenzung zur klassischen Startup-Denke setzt.

Werte sind der Grund, warum wir als Firma überhaupt existieren. Unsere regenerative Payment-Plattform hilft Unternehmen dabei wiederkehrende Zahlungen zu transferieren und so Rechnungen beglichen zu bekommen. Sie hilft aber auch dabei, dass diese Unternehmen ohne Zusatzkosten “gute Zwecke” im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele unterstützen können. Diesen so genannten Social Cashback spendet payactive zum Beispiel an Schulprojekte in Afrika weiter.

Werte in der Startup-Welt: Toxische Idole wohin das Auge reicht.

Wie traurig es um Werte in der Startup-Welt bestellt ist, haben wir in den letzten Wochen wieder zur Genüge miterleben müssen. Palantir-Co-Gründer Joe Lonsdale erklärte in einem Tweet vollmundig jeden Mann, der sechs Monate Elternzeit macht, zum “Loser”. Schließlich sei es ja früher auch so gewesen, dass Männer Babies hatten (wir hatten immer gedacht, dass Frauen hier eine Rolle spielen) und die korrekte “maskuline Antwort” es sei, nun noch härter zu arbeiten.

Einen weiteren absoluten Werte-Nullpunkt legte gerade gestern Elon Musk hin. Er antwortete auf die Forderung von US-Senator Sanders, dass Reiche ihren “Fair Share” im Sinne von Steuern bezahlen müssten, dass er vergessen habe, dass der 80-jährige Bernie Sanders noch am Leben sei. Selbst im Zuge der verbissen geführten Debatte rund um Steuerzahlungen von Superreichen, ist das ein Kommentar, der an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten ist.

Musk und Lonsdale sind natürlich nicht nur erfolgreiche Firmengründer. Sie sind eben auch die toxischen Idole einer ganzen Generation von Startup-Founder:innen. Ohne Zweifel reich und nach materiellen Erfolgsmaßstäben erfolgreich. Aber eben auch toxisch bis zum Abwinken und einem Weltbild verhaftet, das sich anfühlt als wäre man in den 1950er hängen geblieben. Mit Macho-Attitüden, sozialdarwinistischen Erfolgsfantasien und eben auch eine Wertefreiheit, die ihresgleichen sucht. Es geht ums Geld. Um sonst geht es nichts. 

Einen moralischen Kompass kann man sich nicht später “draufschaffen” 

Beispiele wie die eben genannten zeigen, dass sich manchmal auch ganz wenig ändert, obwohl die Geschwindigkeit des Wandels atemberaubend ist. Wir leben in widersprüchlichen Zeiten. Diskussionen rund um nachhaltigeres Wirtschaften, Diversität und regenerative Ideen zur Rettung unserer Welt einerseits. Und dann gibt es Fanboys und Girls, die jeden noch so absurden Kommentar eines erfolgreichen Gründers feiern, koste es was es wolle. Selbst wenn dieser komplett gegen jede Form von Inklusion oder Diversity steht. 

Als junges Unternehmen, das selbst in allen denkbaren Dimensionen wächst und dazu lernt, haben wir einen einfachen Rat: Wenn dir die Werte deines Unternehmens wichtig sind, starte irgendwo und wachse. Wir begannen mit einem klaren Commitment zu Nachhaltigkeit und regenerativen Lösungen als Unternehmensweck. Dann entschieden wir uns für den herausfordernden Weg, uns als Unternehmen im Verantwortungseigentum (aka. Gesellschaft mit gebunden Vermögen) aufzustellen. An vielen Themen arbeiten wir aktuell.  

Aber einige der Maßnahmen, die wir abseits unserer Nachhaltigkeitsziele aktuell in Sachen Werteorientierung zusätzlich umsetzen: 

  • Unser Ziel ist es, 50% Frauen-Anteil zu haben – und das natürlich zu gleichen Konditionen wie bei Männern 
  • Ziel bis Ende 2022: Auch abseits des Geschlechts mehr Diversity schaffen durch Mitarbeiter:innen, die strukturell minorisierten Gruppen angehören 
  • Dass wir Elternzeit auch als kleines Unternehmen für alle Geschlechter fördern und fordern ist Ehrensache. Unser CTO Andi ist gerade als junger Vater drei Monate in Elternzeit 
  • Auch die Inklusion von Mitarbeiter:innen aus anderen Kulturkreisen ist für uns zentral. Meetings verlaufen in Englisch. Wir fördern Mobilität und freie Wohnortwahl durch eine intensive virtuelle Kultur. Mit unserer Kollegin Victoria hatten wir hierzu ein längeres Gespräch geführt. 
  • Inklusive, gewaltfreie Sprache ist Standard 

Keine Frage: Auch diese Liste wird nicht abschließend sein. Werte sind nicht statisch und entwickeln sich immer weiter. Dennoch lohnt es sich, den Wertewandel schon von Anfang an in sein Maßnahmenpaket miteinzubeziehen und kleine und große Maßnahmen selbst als winziges Startup zu implementieren. Damit umgeht man späteren großen Aufwand und man lebt systematisch die Werte, die man in der Welt gerne umgesetzt sieht. Klar ist auch uns, dass jede Maßnahme zu mehr Inklusion nur ein erster Schritt auf einer langen Reise ist. Aber wir bei payactive sind uns sicher, dass keine Reise geben kann, ohne diesen ersten Schritt. 

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